Podcast - Antisemitismusreport

„Antisemitismus in der Metropolregion Nbg. Beobachtungen, Dilemmata, sowie  Handlungsimpulse - 

Report 24/25 - Eine Audiozusammenfassung.  

„Antisemitismus in der Metropolregion Nbg. 
#7about7oct

Download - Report

Bericht „Antisemitismus Mai 2024 – Mai 2025

Beobachtungen, Dilemmata und Handlungsimpulse

Der Bericht fasst die Ergebnisse eines einjährigen Recherchezeitraums zur Entwicklung antisemitischer Tendenzen in Nürnberg, Fürth und Erlangen zusammen.

Er wurde von einem breiten Bündnis aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft erarbeitet (u. a. Nordkurve e. V., Antisemitismusbeauftragter der FAU, Sprecher des AK gegen Rechts der SPD, RCDS an der FAU).

Anstelle klarer Forderungen formuliert die Initiative bewusst Dilemmata, um zur Reflexion und zum kooperativen Handeln anzuregen.
 
Antisemitismus als Seismograph
Antisemitismus wird als Indikator für den Zustand der Demokratie verstanden. Die Bedrohung jüdischen Lebens verweist auf gesellschaftliche Risse im Umgang mit Minderheiten, Solidarität und demokratischen Werten.

Instrumentalisierung des Nahostkonflikts
Extremistische Gruppierungen aus dem pro-palästinensischen Spektrum nutzen zunehmend linksliberale Räume und Bildungsinstitutionen zur Verbreitung antisemitischer Narrative – häufig unter dem Deckmantel zivilgesellschaftlichen Engagements.


Gefahr durch symbolische Gleichsetzungen
Problematisch ist die Relativierung der Shoah durch Gleichsetzungen mit aktuellen militärischen Konflikten (z. B. „Genozid in Gaza“ auf Holocaust-Gedenksteinen).


BDS und akademisierte Radikalisierung
Die BDS-Bewegung wird als antisemitisch eingestuft und findet insbesondere bei jungen, akademisierten Milieus Resonanz. Ihre Narrative beeinflussen auch etablierte Strukturen der Erwachsenenbildung und Protestkultur.
 
Rechtliche und organisatorische Herausforderungen
Pro-palästinensische Demonstrationen operieren oft als „Nicht-Organisationen“, was die behördliche Kontrolle erschwert. Sanktionen greifen selten effektiv, da Verantwortliche häufig rotieren.
 
Zivilgesellschaft in der Defensive
Initiativen, die sich offen gegen Antisemitismus und in Solidarität mit Israel positionieren, erleben gesellschaftlichen Boykott, Projektabbrüche und Bedrohung – selbst innerhalb ursprünglich wohlwollender Milieus.


Schlussfolgerung:

Der Kampf gegen Antisemitismus erfordert eine klare Haltung, vernetzte Zusammenarbeit und kritische Wachsamkeit gegenüber Formen linker wie rechter Radikalisierung. Nur ein Zusammenspiel von Staat, Bildung, Zivilgesellschaft und Kultur kann dem zunehmenden Antisemitismus nachhaltig entgegentreten.

7 postcard-set
#7about7oct

7 Fragen zum 7. Oktober

#7about7oct

Apartheid ?

Eine pluralistische Gesellschaft

"Ja, aber" ?

Der 7. Oktober: Ja, aber .:.

Freiluftgefängnis ?

Gaza und die Hamas

Genozid ?

Der Kampf gegen den Terror

Kolonialstaat ?

Die nationale Souverenität Israels

Illegale Siedlungen ?

Folge, nicht Ursache

Kein Existenzrecht ?

Das Recht auf einen jüdischen Staat

Bonusfragen zum 7.10.23
#7about7oct

Jude ?

Die Folgen für Juden weltweit

Ich bin kein Antisemit, aber ...

Debattenkultur am Scheideweg



Mit freundlicher Unterstützung von Prof. Dr. Lutz Edzard:

Institut für Sprachen und Kulturen des Nahen Ostens Lehrstuhl für Arabistik und Semitistik

FAU Erlangen-Nürnberg

Wir reden nicht über die Belange von Jüdinnen und Juden, sondern mit ihnen.

Dieses Projekt entstand unter aktiver Einbeziehung der jüdischen Gemeinschaft  in Nürnberg.

Über uns

Wir sind ein Kollektiv aus Einzelpersonen und in Organisationen wirkenden Menschen. Wir bemühen uns um eine sachlich geführte Debatte über den Nahen Osten. Die dortige Situation ist derzeit verstörend und wird auch in Israel kontrovers debattiert.


In den letzten Monaten hat eine neue Rhetorik des Antisemitismus in den sozialen Medien massiv zugenommen. Auf zahlreichen Kundgebungen in der Metropolregion Nürnberg werden antisemitische Erzählungen weitergetragen. Wir wünschen uns hingegen einen fairen und sachlichen Diskurs.


Wir sind keine Nahost-Experten. Je mehr wir uns mit der Situation beschäftigen, desto mehr wird uns ihre Komplexität bewusst.


In zahlreichen Diskussionen und Recherchen haben überwiegend junge Erwachsene in einem partizipatorischen Prozess Grundlagen zu den Hintergründen des Nahostkonflikts zusammengetragen. Sie können Dir dabei helfen, die Debatte besser einzuordnen. Auch helfen sie Dir dabei, Dich und Deine Freunde von verkürzten, populistischen, diskriminierenden und antisemitischen Positionen argumentativ abzugrenzen.


Wir laden Dich ein, unsere Beiträge auf verschiedenen Kanälen zu teilen. Wir freuen uns über kritische und konstruktive Anregungen. Und wir laden zum Mitmachen ein!