Kinder und Jugendarmut

Kurzbeschreibung

Der Pleitegeier - Ein Szenisches Haushaltsbuch einer 13-Jährigen

Gibt es Armut in einem reichen Land wie Deutschland? Ja, leider – und sogar in hohem Maße. Sie trifft besonders Kinder und Jugendliche. Arm sein heißt vor allem, oft nicht dabei sein zu können. 


Das Theaterstück zeigt, wie schwierig manche Entscheidung sein kann – oder auch wie einfach.“ Sachlich und ermutigend, ganz ohne Weinerlichkeit.

Eine Theaterproduktion für die Unterstufe aller weiterführenden Schulen.

"Hartz 4 erfordert Alltagsdisziplin"


Der Pleitegeier kreist über Lisa, 13. Sie lebt mit ihrer Mutter und der jüngeren Schwester zusammen. Die Familie ist arm und muss mit dem Regelsatz der Sozialgeldes / Hartz IV auskommen. Immer wieder stellt sich die Frage: Was können sie mit dem Geld kaufen und wird es reichen?


Armut spiegelt sich in ganz realen Sorgen. Woher das Geld für neue Schuhe nehmen, wenn die alten durchgelaufen sind? Wovon die Kopierkosten in der Schule bezahlen? Oder die Kinokarte – und erst die Klassenreise… Viele Kinder und Jugendliche bleiben dann daheim.

 

Unbeschwert können diese Kinder und Jugendlichen nicht sein, oftmals schämen sie sich: Niemand soll merken, dass selbst der Eintritt ins Schwimmbad zu teuer ist.

 Arm zu sein, ist das eine. Als arm abgestempelt zu werden und nicht an der Gesellschaft teil zu haben, das andere.
 

Eltern wollen ihren Kindern Gutes tun und ihnen möglichst viel bieten. Dazu gehören gute Schuhe, Bildung und das Ausgehen mit Freunden. Das würden wir alle unterschreiben – aber was, wenn das Geld nicht für alles reicht?

 


Auf der Bühne steht ein Rechenschieber. Die Kugeln auf dem Abakus demonstrieren sinn­fällig, dass Leben teuer ist: Er ist mit Kugeln bestückt. Ihre Zahl richtet sich nach dem Regel­satz von Hartz IV für Kinder bis 13 Jahre, ungefähr im Verhältnis von 1 Kugel zu 10 Euro.


Bevor im „Pleitegeier“ überhaupt etwas passiert, wird ein Großteil der Kugeln weggeschoben. 9 Kugeln für Essen, 2 Kugeln für Strom, 1 für Hygiene, 1 für den Bus und so weiter. Einen kleinen Rest behält Lisas Mama – falls etwas Unvorhergesehenes passiert.

8 Kugeln bleiben übrig und sind für Lisa selbst verfügbar, aber sie müssen den ganzen Monat über reichen.


Im Theaterstück muss viel gerechnet und noch mehr abgewogen werden. Dabei abstrahiert „Pleitegeier“ ganz bewusst von realen Geldbeträgen: Kugeln symbolisieren Euro. „Die Deutschen sind so fixiert auf Geld, das möchte ich auflösen“, sagt Jean-Francois Drozak. Gleichwohl soll die schwierige, aber nicht aussichtslose Lage von Armen dargestellt werden. Unverkrampft und ohne die Klischees von arbeitsscheuen oder bedauernswerten Armen zu bedienen.

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