Was ist aber mit denen, die nicht kämpfen wollen? Der Fotograf und Rabbiner Reuven Gubermann zeigt ausgewählte Werke, entstanden in verschiedenen Ländern, überwiegend in Israel.
Zu sehen sind Portraits, aber auch der urbane Blick auf von Menschenhand erschaffene Kulturlandschaften.
Vor allem die am Nürnberger Bahnhof herrschende Betriebsamkeit – diese bunte Vielfalt in ständiger Bewegung – erinnert Gubermann an die Zeit, als er in Israel gelebt und gearbeitet hat: „Als ich durch Jeruschalayim ging, begegneten mir Menschen verschiedener Religionen. Israel ist eine von Einwanderern geprägte Gesellschaft. Manche kommen aus dem Jemen, andere aus Marokko, aus Amerika, aus Russland, aus Kasachstan, einige aus der Ukraine, andere wiederum aus Deutschland, aus Frankreich... So haben wir die Welt vor dem Krieg erlebt – voller bunter Farben. Vielfältig.“
Reuven Gubermann hofft, dass in schwarz-weiß verfärbten Kriegszeiten die Fähigkeit nicht verloren geht, die Einzigartigkeit jedes Menschen, eines jeden Lebens wahrzunehmen. Shalom bedeutet Frieden. Traditionell begrüßen sich Juden gegenseitig mit diesem Wort und wünschen einander Frieden. Auch jedes Gebet in jeder Synagoge schließt mit einer Bitte um Frieden ab. In Kriegszeiten hören wir auf, Vielfalt und Zwischentöne wahrzunehmen und alles wird schwarz-weiß, binär. Eine dritte Alternative scheint dann nicht mehr gegeben. Reuven Gubermann arbeitet für die jüdische Gemeinde in Erlangen.
Reuven Gubermann in der Nordkurve
Ausstellung ab Do. 12.09 bis ende Oktober
Vernissage am Do. 12.9. - ab 18.00
Showroom Nordkurve
Rothenburgerstrasse 51 a
Nürnberg/GOHO