Ausstellungen

Das Nürnberger Volksfest 2025
Fotoreportage von Lukas Harth und Uli Wagner.
Am 17. Sept. in der Nordkurve
Release-Party ab 19.00
Streetphotography Magazine
Showroom Nordkurve
Rothenburgerstr. 51 Nbg/GOHO
Die Kinderzungen hängen wie Fahnen aus den Mündern, blau gefärbt vom Zuckerzeug, fast bis zum Boden. Kleine, klebrige Finger schieben Münzen in die Automaten. Plüschtier. Luftballon. Bratwurst. Kinder, die welche sind, treffen auf Kinder, die es einmal waren. Die einen mit süßen Getränken, die anderen mit herben.
2026 feiert das Nürnberger Volksfest ein Jubiläum: 200 Jahre. Die erste Ausgabe fand auf der Petersheide in Gleißhammer statt – zu Ehren des bayerischen Königs Ludwig I. Schon damals ging es vor allem um die Berauschung der Besucher:innen: Sackhüpfen, Eierlauf, Feuerwerk. Danach zog das Fest weiter – mal an die Pegnitz, mal in die Fürther Straße, mal auf die Deutschherrnwiese. 1942 setzte der Krieg dem Treiben ein Ende.
Doch noch während die Stadt in Trümmern lag, suchten die Nürnberger erneut nach Ablenkung vom Alltag. Ab 1953 feierten sie ausgerechnet dort, wo Hitler einst seine Propagandashows inszenieren ließ: am Dutzendteich, auf dem Reichsparteitagsgelände der NSDAP.
Bis heute findet das Volksfest an diesem Ort statt, wo sich 90 Jahre zuvor Parteigenossen die Seele aus dem Leib schrien und ihrem Verführer erlagen. Vor der skurrilen Kulisse der Kongresshalle dreht sich heute das Riesenrad, rauscht der Freefall-Tower in die Tiefe. Bei Sonnenschein vergisst man leicht, wo man sich eigentlich befindet. Zucker, Alkohol und gleißendes Licht betäuben die Sinne. Auf der Achterbahn verschwimmt die Welt.
Ein Volksfest an diesem Ort – das polarisiert. Sollte man das Gelände nicht vielmehr als Mahnmal seiner Grausamkeit konservieren, als Schreckensbeispiel für kommende Generationen?
Andererseits: Wie hätte Hitler wohl reagiert, wenn hier, auf seinem Prunkplatz des Fremdenhasses, Menschen aus aller Welt gemeinsam feiern?
In ihrer Fotoreportage „Kommen Sie, staunen Sie“ widmen sich die Fotografen Uli Wagner und Lukas Harth dem Nürnberger Volksfest 2025: seiner Banalität, seiner Vielfalt, seinem berauschenden Taumel.

10 Tage Straßenrand
Chaos Dunst in der Nordkurve
Bei Momo ist der Straßenfeger ein geachteter Philosoph, der entspannt und rückwärts-gewandt die Straßen reinigt. Tolles, modernes Märchen. Gut gemacht Michael. Doch wie sieht es im wahren Leben aus?
Bei Momo ist der Straßenfeger ein geachteter Philosoph, der entspannt und rückwärts-gewandt die Straßen reinigt. Tolles, modernes Märchen. Gut gemacht Michael. Doch wie sieht es im wahren Leben aus?
Nach Neujahr sind wie immer die Straßen vermüllt, und die Straßenreinigung hat eine Menge zu tun. Die Nordkurve sagt Danke, und widmet den Reinigungskräften in unserer Stadt eine Kunstperformance.
Fabian Cardoso Breiner in der Nordkurve
Vernissage am 17.01. - ab 18.00
Showroom Nordkurve
Rothenburgerstrasse 51 a
Nürnberg/GOHO
Das Duplikat eines Kunstgemäldes wird in Einzelteilen zerschnitten und verwandelt. Nürnberger*innen und Tagespendelnde positionieren diese Mosaikteile auf ihrem Weg zur Arbeit oder Schule. Das Spiel beginnt!
Rothenburgerstrasse 51 a
Nürnberg/GOHO
Das Duplikat eines Kunstgemäldes wird in Einzelteilen zerschnitten und verwandelt. Nürnberger*innen und Tagespendelnde positionieren diese Mosaikteile auf ihrem Weg zur Arbeit oder Schule. Das Spiel beginnt!
Welche der Teile sind nach ´10 Tagen Straßenrand´ noch übrig?
Ob Passant*innen oder die Nürnberger Straßenreinigung, wer eines der am Straßenrand verstreuten Gemäldeteile findet, darf es uns bis zum 17.1. (Posteingang) zusenden, oder gleich zur Vernissage mitbringen.
Bis Mitte Januar sind Freunde und Fremde eingeladen, Mosaikteilchen im Nürnberger Stadtgebiet zu platzieren. Nach wenigen Tagen wird nachgeschaut, ob sie noch an ihrem Platz sind. Zur Ausstellungseröffnungen werden die noch übriggebliebenen mitgebracht. Die verbliebenen Einzelteile werden wieder in einem gemeinsamen Puzzlespiel zusammengefügt. Sicherlich werden einige der platzierten Mosaiksteine fehlen, da nach 10 Tagen „verschollen.“
Das fragmentierte Duplikat ist während der gesamten Ausstellungsdauer neben dem Original zu sehen. Mit dieser Kunstaktion stellen wir so eine Verbindung zwischen der Ausstellung im Showroom und dem öffentlichen Raum her.
Bei diesem Spiel soll es keine Gewinnerin und keinen Verlierer geben.
Sollten „zufällig“ Mitarbeiter der Straßenreinigung zur Vernissage in Arbeitskleidung kommen, erhalten diese Freigetränke. Mit der Ausstellung wollen wir auf die wichtige Leistung der städtischen Reinigungskräfte aufmerksam machen. Wir betrachten unser Engagement als einen Beitrag im Sinne der Solidarischen Stadtgesellschaft. Dazu gehört es aus unserer Ansicht auch, die wertvolle Arbeit der Stadtverwaltung wertzuschätzen.
Zeichnungen und Malerei auf Leinwand - Fabian Cardoso Breiner ist Künstler und hat bereits mehrfach in Nürnberg ausgestellt, so auch im ehemaligen Showroom der Redaktion „fein raus“.
Damals stellt er Bilder mit den hübschen Titel „Ernster Quatsch“ aus. Wir sind gespannt, was für Großformatige Gemälde er dieses Mal präsentiert. Mit viel Leichtigkeit und inspirierter Hand setzt Cardoso Breiner seine mysteriösen, undefinierten und vielschichtigen Werke in Szene.

NBG: Facetten Cartoneras
Der „nomadische“ Blick, ein Weg zwischen Begegnungen und Unstimmigkeiten, der in einer poetischen Form zwischen dort und hier, Zeit und Raum und vor allem zwischen dem Selbst und dem Anderen skizziert wird. Jamile do Carmo Staniek thematisiert humorvoll und einfühlsam einen diasporischen Eindruck der Stadt Nürnberg durch die Cartonera-Technik in Bilder, Zeichnungen und Texten.
Jamile do Carmo
Vernissage am 09.11. - ab 19.00
Showroom Nordkurve
Rothenburgerstrasse 51 a
Nürnberg/GOHO
Rothenburgerstrasse 51 a
Nürnberg/GOHO
Das Konzept dieser Ausstellung basiert auf den schriftlichen Eindrücken einiger
Bürger*innen der Stadt Nürnberg über wichtige lokale Wahrzeichen, die für sie eine symbolische Referenz darstellen. Parallel dazu werden diese durch Bilder referenziert, die ihre Bedeutung aus der Perspektive des „Anderen“ rekonstruieren. Der Kontext wird auch in Form eines Cartonera-Buches präsentiert, das in direktem Zusammenhang mit den ausgestellten Werken steht.
Jamile do Carmo Staniek ist bildende Künstlerin, Autorin und Forscherin. Sie ist in Cruz das Almas-BA (Brasilien) aufgewachsen. Sie studierte an der Bundesuniversität von Bahia Visual Arts studiert. Sie promovierte in Romanistik an der FAU Erlangen-Nürnberg. Die Autorin hat einige Auszeichnungen erhalten. Sie ist dem „International Institute of Geopoetics“ beigetreten, dem Brasilianischen Verband für Vergleichende Literaturwissenschaft, dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, und dem Bayerischen Lateinamerikaforschernetzwerk.

N O N B I N Ä R E BLICKE
Was ist aber mit denen, die nicht kämpfen wollen? Der Fotograf und Rabbiner Reuven Gubermann zeigt ausgewählte Werke, entstanden in verschiedenen Ländern, überwiegend in Israel.
Zu sehen sind Portraits, aber auch der urbane Blick auf von Menschenhand erschaffene Kulturlandschaften.
Vor allem die am Nürnberger Bahnhof herrschende Betriebsamkeit – diese bunte Vielfalt in ständiger Bewegung – erinnert Gubermann an die Zeit, als er in Israel gelebt und gearbeitet hat: „Als ich durch Jeruschalayim ging, begegneten mir Menschen verschiedener Religionen. Israel ist eine von Einwanderern geprägte Gesellschaft. Manche kommen aus dem Jemen, andere aus Marokko, aus Amerika, aus Russland, aus Kasachstan, einige aus der Ukraine, andere wiederum aus Deutschland, aus Frankreich... So haben wir die Welt vor dem Krieg erlebt – voller bunter Farben. Vielfältig.“
Reuven Gubermann hofft, dass in schwarz-weiß verfärbten Kriegszeiten die Fähigkeit nicht verloren geht, die Einzigartigkeit jedes Menschen, eines jeden Lebens wahrzunehmen. Shalom bedeutet Frieden. Traditionell begrüßen sich Juden gegenseitig mit diesem Wort und wünschen einander Frieden. Auch jedes Gebet in jeder Synagoge schließt mit einer Bitte um Frieden ab. In Kriegszeiten hören wir auf, Vielfalt und Zwischentöne wahrzunehmen und alles wird schwarz-weiß, binär. Eine dritte Alternative scheint dann nicht mehr gegeben. Reuven Gubermann arbeitet für die jüdische Gemeinde in Erlangen.
Reuven Gubermann in der Nordkurve
Ausstellung ab Do. 12.09 bis ende Oktober
Vernissage am Do. 12.9. - ab 18.00
Showroom Nordkurve
Rothenburgerstrasse 51 a
Nürnberg/GOHO
Ausstellung ab Do. 12.09 bis ende Oktober
Vernissage am Do. 12.9. - ab 18.00
Showroom Nordkurve
Rothenburgerstrasse 51 a
Nürnberg/GOHO

André Filbry de Oliveira é um escritor e artista brasileiro de Florianópolis.
Lula 365
André Filbry de Oliveira in der Nordkurve
Ab dem 28.10.23 - Vernissage um 19 Uhr
Viele Tage sind vergangen. Was hat sich verändert? Wieviel vom Scherbenhaufen ist noch zu sehen? Wieviel Zeit bleibt Ihm noch? Wieviel Zeit bleibt uns noch? Fifty/Fifty - Lula
Explorando a Essência da Vida: Uma Exposição de Crônicas em Cores
Inspirado pela vida cotidiana, André Filbry de Oliveira transforma suas experiências em quadros que capturam momentos emocionais e nuances da existência humana, proporcionando um verdadeiro passeio pela cultura, diversidade e política brasileira. A exposição convida os espectadores a explorar a complexidade da vida, encontrando significado em situações simples e detalhes triviais.
A interseção entre um olhar aguçado e as artes visuais é celebrada, demonstrando como a observação do mundo e imagens se combinam para criar uma experiência lúdica. Os espectadores são convidados a se deixarem envolver pela magia das obras de André Filbry de Oliveira, que lembram que cada momento contribui para uma crônica maior da vida.
Raubkunst an der Noris
Zu sehen sind Artefakte kultureller Aneignung, die wir auf unserer letzten Expedition entlang der Pegnitz entdecken durften. Unsere Gäste gehören zu den Erlesenen, die unversehrte Schriftstücke, Kleidung, Ornamente und Kunstwerke einer bis zum heutigen Tag reichenden Epoche beschauen dürfen. Lernen Sie unser Expeditionsteam kennen. Es hat in den letzten Monaten keine Mühe gescheut, damit Sie die wilden Weiten der von Dürre bedrohten Noris erleben dürfen.
Laboratorien für Alle
Jeder Mensch benötigt eine Spielwiese, wo er sich ausprobieren darf. Bei einem Versuch steigt natürlich auch die Fehlerquote. Doch warum nicht? Aus Fehlern kann man lernen. Daher haben wir mit unserem Showroom eine Spielwiese für uns geschaffen. Hier können wir und zahlreiche Akteure, die Lust haben mitzumachen, ausprobieren, was Menschen anzieht und gefällt.Die Nordkurve ist somit ein "Laboratorium" rund um Kunst und Kommunikation, an der viele teilhaben und mitwirken.
