Kein Kind mehr sein und doch noch nicht ganz erwachsen: Das Leben als Teenager ist zweifellos aufregend. Es ist eine besondere Lebensphase voller neuer Erfahrungen und wichtiger Entwicklungsschritte. Doch längst nicht alle Jugendlichen erleben diese Zeit als durchweg positiv – schon gar nicht in einer Zeit der Krisen. Die Auswirkungen und Folgen von Corona-Pandemie und Ukraine-Konflikt gehen nicht spurlos an uns vorüber. Gerade für junge Menschen stellen sie oftmals eine große Belastung dar.
Hier möchte Theatermacher Jean-Francois Drozak ansetzen und in seinem Präventionsprojekt „Icebreaker“ gemeinsam mit der AOK Bayern Jugendliche auf kreative sowie sehr persönliche Weise für das Thema Depressionen sensibilisieren. Drozak ist im Laufe des aktuellen Schuljahres an insgesamt 23 bayerischen Schulen zu Gast und übt gemeinsam mit den dortigen Schülerinnen und Schülern ein Theaterstück ein, das sich den verschiedenen Formen einer Depression widmet. Die Jugendlichen lernen so die unterschiedlichen Gesichter der Krankheit kennen und setzen sich mit den Sorgen von Betroffenen und ihrem Umfeld auseinander. Am Ende jeder Woche steht die Aufführung des einstudierten Stücks vor den Mitschülerinnen und Mitschülern.
Sein Weg führte Drozak in der laufenden Woche an die Städtische Maria-Probst-Realschule nach München. Kultusminister Michael Piazolo, der ebenso wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek Schirmherr des Projekts ist, besuchte die Schule am heutigen Freitag, um sich mit den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern auszutauschen und einen unmittelbaren Eindruck vom Theaterstück zu gewinnen. Dabei betonte Piazolo die Bedeutung des Projekts: „Wir müssen uns bewusst machen, dass eine Depression jede und jeden von uns treffen kann. Wir alle sind in gewisser Weise verletzlich. Das Projekt „Icebreaker“ leistet einen wertvollen Beitrag zu unseren etablierten schulischen Aufklärungs- und Beratungsangeboten. Hier wird in der spielerisch-kreativen Darstellung eines Theaterstücks deutlich, wie wichtig es ist, möglichst frühzeitig über Probleme und Sorgen zu sprechen. Es ist unsere Aufgabe, genau hinzusehen, aufeinander zu achten, Betroffene nicht alleine zu lassen und fachliche Hilfe zu ermöglichen. Denn, und das ist entscheidend: Depressionen sind heilbar.“
Unterstützt und gefördert wird das Projekt von der AOK Bayern. Direktor Martin Felber, der gemeinsam mit Michael Piazolo die Städtische Maria-Probst-Realschule besuchte, nutzte daher ebenfalls die Gelegenheit, um hervorzuheben: „Gerade Jugendliche verdienen nach den seelischen Belastungen der letzten Jahre unsere ganz besondere Aufmerksamkeit. Vor allem durch die Interaktion zwischen Akteuren und Zuschauern gelingt bei „Icebreaker“ eine intensive Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema. Wir freuen uns sehr, dieses Projekt zu unterstützen! “
So funktioniert das Projekt „Icebreaker“
„Icebreaker“ ist bereits seit rund sechs Jahren an den bayerischen Schulen aktiv und bereichert das umfangreiche Unterstützungs- und Aufklärungsangebot von Kultus- und Gesundheitsministerium. Im Rahmen des Projekts beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler eine Woche lang mit den verschiedenen Formen von Depressionen und setzen sich mit den Sorgen von Betroffenen und ihrem Umfeld auseinander. Ihre Erkenntnisse und insbesondere auch Möglichkeiten im Umgang mit der Krankheit geben sie auf spielerische Weise in einer anschließenden Theateraufführung an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler weiter. Als während des Lockdowns solche Theatervorstellungen nicht möglich waren, wurden Videoclips produziert, die anschließend den Schulen zur Verfügung gestellt wurden.
Das Projekt steht unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Kultusminister Professor Michael Piazolo und Gesundheitsminister Klaus Holetschek und wird durch die AOK Bayern gefördert. Im Bayern 2-Wettbewerb „Gutes Beispiel 2022“, bei dem die Förderung von Initiativen, die die Gesellschaft positiv verändern, im Mittelpunkt steht, wurde „Icebreaker“ auf den 1. Platz gewählt. Für das weitere Schuljahr ist das Präventionsprogramm „Icebreaker“ bereits jetzt in zahlreichen Schulen überall im Freistaat fest eingeplant.
Weitere schulische Unterstützungsangebote
Depressionen sind eine Form psychischer Erkrankung, die mit besonderen Herausforderungen verbunden sind, nicht nur für die Betroffenen, sondern für das gesamte Umfeld: die Eltern, Geschwister, Freundinnen und Freunde, Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrerinnen und Lehrer. An bayerischen Schulen stehen neben den Lehrkräften bestens ausgebildete Beratungslehrkräfte, Schulpsychologen/-innen und Schulsozialarbeiter/-innen als wertvolle Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner innerhalb und außerhalb der Schule bereit, um Schülerinnen und Schülern bei psychischen Problemen zu helfen und in belastenden Situationen zu begleiten. Darüber hinaus hat das Kultusministerium bereits vor einigen Jahren mit einem „10-Punkte-Programm zur Aufklärung über Depressionen an Schulen“ verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Schulen bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen.
Jean-François Drożak
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