Auch wenn sicher jede Pflegeschule für sich ihre Absolventinnen und Absolventen feiert, ließ Oberbürgermeister Marcus König es sich nicht nehmen, die allerersten Nürnberger Abschlussklassen der generalistischen Pflegeausbildung am gestrigen Dienstagabend, 1. August 2023, persönlich zu ehren.

Mit der festlichen Ehrung will die Stadt Nürnberg die Bekanntheit des neuen Ausbildungsmodells erhöhen und das Interesse an diesem gesellschaftlich so wichtigen Berufsfeld wecken.

Neben einer Laudatio durch Oberbürgermeister Marcus König und einem Dialog der beiden genannten Fachreferentinnen zur Bedeutung und den Besonderheiten der generalistischen Ausbildung, kamen auch die Absolventinnen und Absolventen selbst zu Wort: In Zusammenarbeit mit dem Theaterpädagogen und „Kulturdesigner“ Jean-François Drożak brachten einzelne der neuen

Pflegefachfrauen und -männer ihre wichtigsten Stationen und Erfahrungen aus drei Jahren Ausbildung aufs Parkett. Ein runder Abend, der vor allem aufgrund der persönlichen Einblicke der Absolventinnen und Absolventen wirklich Lust machte auf diese intensive und gesellschaftlich bedeutsame Arbeit am Menschen.

Die „Generalistische Pflegeausbildung“ verquickt die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Der neue Berufsabschluss „Pflegefachfrau“ oder „Pflegefachmann“ erlaubt examinierten Fachkräften eine Tätigkeit in allen genannten Pflegebereichen. Zwischen den verschiedenen Ausbildungen gab es schon immer große Schnittmengen – praktische Erfahrungen in einem Gebiet lassen sich auf andere Bereiche übertragen. Mit der Reform der Pflegeberufe ist vor allem beabsichtigt, den Pflegeberuf insgesamt attraktiver zu machen, um dem sich seit Jahren verschärfenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Generalistik bietet den Absolventinnen und Absolventen unterschiedliche berufliche Wege, Flexibilität und Aufstiegsmöglichkeiten.
 
Der erste Jahrgang startete 2020 und wurde in allen acht Nürnberger Pflegeschulen umgesetzt. Dass der Abschluss EU-weit anerkannt ist, hat Oberbürgermeister König in seiner Rede nicht allzu laut betont – schließlich werden die knapp 260 frisch gebackenen Generalistinnen und Generalisten in Nürnberg gebraucht.